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Ein kleines Interview mit Ramona

Ramona…


...was zeichnet Dich bzw. Deine Persönlichkeit besonders aus?

Ich bin individuell und doch – zusammenarbeiten muss sein, damit alles zusammenhält, nichts auseinanderfällt und niemand hinfällt und sich wehtut. Einen ganzen Arbeitstag halte ich nicht auf meinen vier Buchstaben aus und mag es daher nicht, nur intellektuell gefordert zu werden.
Ansonsten: prickelnd, (innen) jung, neugierig, mit gesundem Ehrgeiz und Abenteuerlust versehen.


...was bedeutet für Dich Kunst?

Arbeit in schön, die (nach)wirkt – bei denen, die sie machen und bei denen, die sie mittendrin oder betrachtend erleben.
Kunst ist nicht abgesperrt. Es gibt kein Ausschlusskriterium. Aber wenn man drin ist, dann muss man auch ‚tun', Kompromisse schließen und trotzdem individuell bleiben und zusätzlich diejenigen bei der Ausgestaltung nicht ganz vergessen, die das Werk dann annehmen und aufsaugen sollen. Oder – in seltenen Fällen – sich dran reiben und überdenken sollen.


...wodurch wurde Deine Leidenschaft für künstlerische Ausdrucksformen entfacht?

Meine Tätigkeit als Ministrantin in der bayerischen Provinz kam mir sehr theatral vor.
Sonstiger Zugang zu Kunst und Kultur (jenseits Brauchtum) war eher begrenzt, und in der Grundschule durfte ich aufgrund gehässiger Lehrerin und bereits Lesenkönnens nie vorlesen... da hatte sich irgendwann Nachholbedarf aufgestaut.
Als ich dann irgendwann erlebte, wie ein Theaterstück berühren kann, im Publikum und mittendrin, wie man im Rollenwechsel unweigerlich Empathie übt, wie das Denken angestoßen werden kann usw., fand ich das außerordentlich gut. So gut, dass ich es unbedingt selbst machen und auch verbreiten wollte. Nebenbei erwähnt ist es auch ganz nett ab und an, nur temporär, im Mittelpunkt, auf der Bühne zu stehen. Aber nur wenn man ausreichend geübt hat oder wahnsinnig talentiert (ich nicht) ist. ;-)


...welche künstlerischen Ausdrucksformen begeistern Dich ggf. am meisten und warum?

Das Theater – die Begründung hierfür siehe vorherige Frage.
Die Musik -- unbeschreiblich warum, einfach Gefühl und Kontakt. Nur wünsche ich mir sehr, in meinen musikalischen Fähigkeiten noch ein riesengroßes Stück zu wachsen und nicht nur nach Gefühl, sondern hier nach Plan zu lernen, um alles im (musikalischen) Griff zu haben und dem Gefühl dennoch kompletten Raum zu geben.
Der Tanz --- weil ich es liebe, meinen Körper in Arbeit zu spüren; weil Tanz magisch, überraschend, mitreißend aussehen kann; weil ich sehe, wie sehr manche Menschen dabei in ihrem Element sind; weil er mit und ohne Worte auskommt.
In der darstellenden Kunst gefällt mir, Objekte kreativ zu verwandeln und in Theater-Performances einzubauen. Das kann für Zuschauende neue Denkhorizonte eröffnen und ist meist lustig. Außerdem würde ich gerne lernen, wie man systemrelevante Teile (wie z.B. einen stabilen Tisch) baut.


...was begeistert Dich besonders am Blauschimmel Atelier?

Das Blauschimmel Atelier begeistert mich, weil es so schön in vielen Farben schimmert. Weil es offen und ambitioniert ist und jeder Mensch seine (in)offizielle Beeinträchtigung hat. An manchen Tagen. Oder auch (gefühlt) gar keine. Dabei ist Beeinträchtigung immer eine Herausforderung – und Herausforderungen sind da, um mit ihnen zu spielen (vielleicht Theaterspielen?) und am Ende zu gewinnen! Und weil sich der Ort Blauschimmel nicht hinter Mauern versteckt, sondern immer wieder auch in Stadt und Land zieht. Zum Aufführen und gegenseitigen Lernen.


...was ist aus Deiner Sicht das besondere Potenzial der Angebote des Blauschimmel Ateliers?

Die Niedrigschwelligkeit des Einstiegs in den Angeboten, das vielfältige Programm und die Vernetzung und Sichtbarkeit im Stadtraum.
Zu beobachten ist mit schöner Regelmäßigkeit, dass Teilnehmende nicht nur eine persönlich-künstlerische Entwicklung an den Tag legen, sondern auch selbständiger im Tun und Denken werden.


...was verbindet Dich und Deine Persönlichkeit bzw. Deine Lebensphilosophie mit der Leitidee des Blauschimmel Ateliers?

Im Theater begegnen wir Menschen und Themen, die wir sonst womöglich verpasst hätten. Ich freue mich auf unser Treffen!


...gibt es ein besonderes Zitat, das Dich geprägt hat?

„A person who knows how to laugh at himself will never cease to be amused.“
(Diejenigen, die über sich selbst lachen können, werden sich für immer amüsieren)
- Shirley MacLaine -